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Programm
der IRM2015 - die Vorträge
Mit
der IRM ist eine über einen einfachen Reenactmentmarkt oder ein Museumsfest
hinausgehende Veranstaltung neuen Charakters geschaffen worden. Eine hierzu passende
Erweiterung des Konzepts sind die thematisch an der Geschichte, Geschichtsdarstellung,
Geschichtsforschung, Rekonstruktionsforschung oder einfach dem Nachempfinden vergangener
Erlebniswelten orientierten Vorträge. DIE
VORTRÄGE FINDEN IM SEMINARRAUM (1. OG, ZUGANG ÜBER DIE TREPPE IM GROSSEN
SAAL) UND IN DER KÜCHE STATT. Das
Vortragsprogramm der IRM2015: Zu
den Vorträgen:
IRM2015
samstags & sonntags 13:00 - 13:40 (Teil 1 über das Experiment) IRM2015
samstags & sonntags 14:00 - 14:40 (Teil 2 über die Ernährung) Vortrag
von Christian Eckert über praktische Erfahrungen in der römischen Gladiatur: "Die
römische Gladiatur im Experiment: Training und Ernährung Christian
Eckert trainierte als DOCTOR ARMORVM im Jahr 2010 25 Regensburger Studenten für
6 Monate wie römische Gladiatoren. In diesem Vortrag stellt er sein
Trainingssystem und die Erkenntnisse zur Ernährung der antiken Athleten dar." Christian
Eckert Auf der IRM2015: Verlag
FEL!X AG |
IRM2015
samstags & sonntags 15:00 - 15 :30 Vortrag
von Nicole Kasparek über die Restaurierung: "Aus
der Arbeit der Restaurierungswerkstatt des Landesdenkmalamtes des Saarlandes:
Die Restaurierung einer barocken Totenkrone
Im
Jahr 2009 wurde in der Abteikirche St. Mauritius zu Tholey ein neues Heizungssystem
verlegt. Das Landesdenkmalamt des Saarlandes konnte eine baubegleitende Forschungsgrabung
durchführen. Dabei wurden im Mittelschiff der Kirche 13 Bestattungen freigelegt,
unter anderem ein mit reichen Beigaben ausgestattetes Kindergrab aus der Barockzeit.
Dem Kind wurde Totenschmuck in Form einer zweiteiligen Totenkrone, einem Haarpfeil
und einem Handkränzchen und Kinderschmuck in Form von zwei Korallenarmbändern,
einer Perlenhalskette, einer Kette mit Kreuzanhänger und einem Rosenkranz
mitgegeben. Der Kopf, mit den beiden Totenkronen und Resten der Halskette, und
der Torso mit den restlichen Funden wurden vor Ort en bloc, d.h. mit
umgebendem Erdreich im Gipsblock geborgen und zur weiteren Bearbeitung in die
Restaurierungswerkstatt überführt. Nach einer ersten Klärung des
Fundmaterials mittels Röntgenfoto wurde der Block mit dem Kopf und den Totenkronen
der HTW Berlin (Hochschule für Technik und Wirtschaft, Studiengang Restaurierung)
zur Bearbeitung übergeben und bildete dort die Grundlage für die Masterarbeit
von Herrn Christopher Röber. Zeitgleich wurde der Block mit dem Oberkörper
im Landesdenkmalamt von der Praktikantin Claire Wetz freigelegt, die Funde aufwendig
nach Befund rekonstruiert.Die Grabbeigaben sind nach Abschluss der konservatorischen
Maßnahmen im Museum Theulegium vis à vis der Abteikirche
Tholey ausgestellt.Auf Grund der Eintragung im Taufregister des Klosterarchivs
der Abteikirche handelt es sich bei dem bestatteten Kind wahrscheinlich um Anne
Cathérine Françoise de Chevalier, die Tochter des Amtmannes und
Gerichtspräsidenten Nicolas Antoine de Chevalier. Die sterblichen Überreste
des Kindes wurden in der Abteikirche wiederbestattet." | |
Fotos:
LDA Ministerium
für Bildung und Kultur Landesdenkmalamt Nicole Kasparek
www.denkmal.saarland.de
Auf der IRM2015: Restaurierungswerkstatt
der Bodendenkmalpflege des Landesdenkmalamtes des Saarlandes |
IRM2015
samstags & sonntags 17:00 - 17:30 Vortrag
von Dr. Josephine Blei zur antiken Landwirtschaft: "'Feldforschung'
zur antiken Landwirtschaft - Römische Pflügetechnik im archäologischen
Experiment Wie
bringt man Studierenden des Fachs Geschichte Experimentelle Archäologie näher,
fernab von bloßer Theorie? Diese Frage bildete den Ausgangspunkt für
die Planung und Durchführung eines archäologischen Experiments zur Feldbearbeitung
in römischer Zeit. In erster Linie verfolgte das Projekt das Ziel, Experimentelle
Archäologie für fortgeschrittene Studierende der Alten Geschichte verständlich
und zugänglich zu machen und die Methoden dieser fachspezifischen Disziplin
durch ihre konkrete Anwendung gemeinsam zu erkunden. In Zusammenarbeit mit dem
Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim war es möglich, im Rahmen
einer Lehrveranstaltung im Sommersemester 2012 an der Universität Passau
die Grundlagen und Voraussetzungen für die Durchführung eines Archäologischen
Experiments zu erarbeiten und dieses anschließend im Europäischen Kulturpark
auszuführen. Durch den Einsatz eines nach den Quellen möglichst detailgetreu
nachgebauten Modells eines römischen Jochsohlenhakens, verbunden mit klar
definierten Fragestellungen, sollte der bisherige Kenntnisstand zur römischen
Agrar-, im Speziellen Pflügetechnik, überprüft und ergänzt
werden." Dr.
Josephine Blei, Universität Siegen |
IRM2015
samstags & sonntags 14:30 - 15:00 sowie 16:30 - 17:00 Vortrag
von Edgar Comes (Milites Bedensis) über die römische Kochkunst: "Antike
schmecken Folgen
Sie Edgar Comes an die Feuerstellen einer kulinarischen Epoche. Im
Rahmen der 2. Internationalen Reenactmentmesse in der römischen Villa Borg
hält
unser Autor Edgar Comes (Das Römer Kochbuch) einen unterhaltsamen Vortrag
über die römische Küche. De
re coquinaria gilt seit vielen Jahren als Geheimtipp unter Gourmets. Für
Edgar Comes ist es an der Zeit, mit althergebrachten Klischees aufzuräumen,
die die Kochkunst der alten Römer als überaus gewöhnungsbedürftig
schildern. Denn das durch Verwendung von Fischsauce und vielen Kräutern hervorgerufene
Rümpfen der Nase, steht im absoluten Gegensatz zum Geschmackserlebnis eines
römischen 6-Gang Menüs. Damit
Sie sich davon überzeugen können, wie Antike wirklich schmeckt, präsentiert
Edgar Comes im Anschluss an den Vortrag kleine Kostproben aus seinem Buch. DAS
RÖMER KOCHBUCH wurde mit dem World Cookbook Award als bestes deutsches Kochbuch
in der Kategorie Italian Cuisine ausgezeichnet. |
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Edgar
Comes, Jahrgang 1964, hatte von Kind an Interesse an der römischen Geschichte.
1998 wurde er Mitglied der Milites Bedenses, eines Vereins für
experimentelle Archäologie e.V. Bitburg, der in ganz Europa unterwegs ist
und bei allen wichtigen Römerevents mitwirkt. Der Autor hat sich als leidenschaftlicher
Hobbykoch ganz besonders der römischen Küche verschrieben. Über
Workshops und Kochkurse bringt er seit mehreren Jahren seinen Zeitgenossen die
Geheimnisse des römischen Kochens näher." Quelle:
http://www.felix-ag.de/wordpress/
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